1. Der Kanal zwischen dem Orinoko und dem Amazonas
Im Kapitel "Der Fluss" unternehmen Humboldt und Bonpland eine Reise zum Orinoko. Das Ziel der Reise ist es, den Kanal zwischen dem Orinoko und dem Amazonas zu vermessen. Schon vor Humboldt hatten verschiedene Forscher diese Wasserverbindung zu entdecken versucht, doch erst Humboldt gelingt es, die Existenz des Kanals zu beweisen und den Kanal zu vermessen. Heute heißt der Kanal Río Casiquiare:
Die 1730er Jahre waren die Zeit einer großen grundsätzlichen Debatte der Physik: der Frage nach der Erdfigur. Während die traditionelle Lehrmeinung in Frankreich (vertreten unter anderem von Jacques Cassini) ganz nach Descartes
annahm, dass die Erde wie ein Wirbel am Äquator enger war als an den
Polen, vertraten vornehmlich jüngere Wissenschaftler, darunter auch La
Condamine und Pierre-Louis Moreau de Maupertuis, die „englische“ Auffassung nach Newton,
die ganz im Gegenteil davon ausging, dass die Erde an den Polen
abgeflacht war und somit am Äquator breiter. Um diesen Streit zu beenden
und die „wahre“ Gestalt der Erde zu ermitteln (was auch für präzise
Kartographie von enormer Bedeutung war) wurden zwei Expeditionen
gebildet, die jeweils die Messung eines Meridians vornehmen sollten: Während Maupertuis nach Lappland
aufbrach, um am Polarkreis einen Längengrad zu messen, wurde La
Condamine Mitglied der zweiten Expedition, die nach Südamerika an den Äquator – in das damalige Vizekönigreich Peru – geschickt wurde.
Neben La Condamine waren unter anderem Louis Godin (Leiter und dienstältestes Akademie-Mitglied), Pierre Bouguer (ein früheres mathematisches „Wunderkind“) und Joseph de Jussieu (Botaniker) Teil der Expedition.
Die Erde ist keine perfekte Kugel, sondern an den Polen abgeplattet.
4. Lope de Aguirre
Lope de Aguirre
hat hat im Jahr 1560 eine Amazonasexpedition unternommen, die in Peru begann und ihn zum sagenhaften Goldland Eldorado führen sollte. Aguirre, der Zorn Gottes (1972) ist ein sehenswerter Film des Reggiseurs Werner Herzog dazu, mit Klaus Kinski in der Hauptrolle:
"Geschichten wisse er
keine, sagte Humboldt und schob seinen Hut zurecht, den der Affe umgedreht
hatte. Auch möge er das Erzählen nicht. Aber er könne das schönste deutsche
Gedicht vortragen, frei ins Spanische übersetzt.
Oberhalb aller Bergspitzen sei
es still, in den Bäumen kein Wind zu fühlen, auch die Vögel seien ruhig, und
bald werde man tot sein. Alle sahen ihn an. Fertig, sagte Humboldt."
Die Universitätssternwarte Göttingen ist nach den Gründungen von Wien und Graz die dritte Universitätssternwarte des deutschen Sprachraums. Erster Direktor der neuen Universitäts-Sternwarte wurde Gauß, der selbst auch in einem Seitenflügel des Gebäudes wohnte.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen